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28.06.2018

Der FC Thalwil feiert eine «mezzogrande fiesta»

Zum 100-Jahre-Jubiläum lässt der FC Thalwil so gut wie nichts aus, was eigene Mitglieder wie auch die Bevölkerung zum Besuch animieren. Die Festivitäten am ersten Juliwochenende finden auf dem Areal Brand 2 statt.

                                                                                                «Wer jetzt kein Haus hat, der baut sich keines mehr (…)»
                                                                                                (aus «Herbsttag» von Rainer Maria Rilke; 1875 bis 1926)

 

Jubilierende – ob Privatpersonen oder Vereine/Verbände – begehen ihre Veranstaltungen je nach Typus: Die einen so klein wie möglich, nur in äusserst begrenztem Kreis; andere wiederum möchten viele Menschen teilhaben lassen. Der FC Thalwil, am 28. Dezember 1918 gegründet, hat sich für ein «dazwischen» entschieden: Vom 6. bis 8. Juli sind Vereinsmitglieder, Behörden und die Bevölkerung eingeladen, mitzufeiern.

Es war nicht Rainer Maria Rilkes Zeile aus seinem «Herbsttag», welche die Verantwortlichen bewog, dem FCT ein neues Clubhaus zu verpassen. Das bisherige Hauptspielfeld «Etzliberg» entspricht nicht den Vorschriften des Erstligisten. An der Generalversammlung vom September 2017 wurde dem Bau des neuen Zuhause das einstimmige Okay erteilt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,4 Millionen Franken; einen markanten Teil daran investiert(e) der FCT – er tritt als Bauherr auf – mit Eigenleistungen.
Dieses neue Club- und Garderobengebäude mit Restaurantionsbetrieb steht an den Festtagen natürlich als wortwörtliches Vorzeige-Modell im Zentrum. Der Bau bedeutet den physisch sichtbar gemachten Aufbruch ins zweite Jahrhundert des Vereinsbestehens.

Zusammengetragene FCT-Geschichte
Die rund 850 FCT-Mitglieder krieg(t)en die rund 150 Seiten starke Chronik – sie wurde unter Leitung von Hans-Jörg Meier von fünf Personen zusammengetragen und erstellt – gratis zugestellt. Zwei zum Schmunzeln anregende Auszüge daraus, aus den ersten Jahren/Jahrzehnten:
«Neben dem Fussballplatz stand ein Kirschbaum voll von schönen Kirschen. Nach langer Diskussion wurde dieser Baum unserem Präsidenten Hans Rippstein für den Betrag von 16 Franken vermietet.» Und: «Arnold Hofstetter war Platzchef. Später wurde er Ehrenmitglied und sogar Ehrenpräsident des FCT. Als Platzchef tat er alles für den Verein. Es machte ihm nichts aus, zum Beispiel für den FCT als Grundeigentümer des Etzliberg (Sportstätte des FCT) das Pflichtmass von zehn Litern Maikäfer eigenhändig zu sammeln.»

Nun denn – Maikäfer gibts am Festwochenende keine mehr. Dafür eine Menge Spass, Unterhaltung, Informationen und was da auch an der Schwelle zum zweiten Jahrhundert FC Thalwil auch immer anfällt.

Die Festivitäten im Detail

Freitag, 6. Juli:
17.00 Uhr: Beginn der Veranstaltung mit Besichtigung des neuen Club- und Garderobengebäudes
18.00 Uhr: Offizieller Akt
18.30 Uhr: Festwirtschaft
20.00 Uhr: Ansprachen
20.30 Uhr: Barbetrieb und Live-Musik mit der Band «Wildbock» aus dem Allgäu

Samstag, 7. Juli:
11.00 Uhr: Beginn der Veranstaltung mit Besichtigung des neuen Club- und Garderobengebäudes
11.30 Uhr: Offizieller Akt und Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt Brand
13.30 Uhr: Fussballspiel FC Thalwil Selection gegen Gemeinde-Thalwil-Selection, mit Festwirtschaft

Sonntag, 8. Juli:
11 Uhr: Beginn der Veranstaltung mit Besichtigung des neuen Club- und Garderobengebäudes
11.30 Uhr: Festwirtschaft
11.30 Uhr: Freies Fussballspielen auf dem Fussballplatz für Kinder

Gratis Shuttle-Service am Freitag ab Brand in die nähere Umgebung.

 

Dieses Bijou an Clubhaus steht an den FCT-Festivitäten im Mittelpunkt.

Offizielle Mitteilungen (24.04.2024)

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Kommentar (19.04.2024)

Mehr als nur ein bisschen widersinnig

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

So ist sie halt, unsere Gesellschaft. Der Wettbewerb, eine(n) Beste(n) als solche betitelt zu sehen, ist ja eigentlich in einem Mannschaftssport wie «unserem» Fussball völlig deplatziert. Dennoch ist dies keine Modeerscheinung: Die erste Verleihung des «Ballon d’Or» (französisch für Goldener Ball) der Zeitschrift France Football erfolgte 1956. Sieger und somit erster Fussballer des Jahres Europas wurde der englische Rechtsaussen Stanley Matthews. Während bald 70 Jahren wird gesucht und muss gefunden werden. Der Fussballzirkus verlangt danach. Und wer hungert, muss gefüttert werden.

Wenn nicht gerade «Ballon d’Or», hat sich so nach und nach auch eine «niedrigere» Bezeichnung in die Medienwelt geschlichen. Es gibt – man lese und staune! – unterdessen so genannte «Unterschiedsspieler». Aha. Solche, die andere sichtbar überragen. Solche, die gegenüber den «Normalen» die Differenz ausmachen. Solche, die gefühlt besser sind als die andern. Meist sind es Offensivakteure, die in den Blickpunkt rücken. Man merke: Defensivler sind meist eher weniger beachtete Handwerker per Fuss. Erfüllen ihren Job – und mehr nicht.

Ja, es ist und bleibt widersinnig. Jene, dies merken, verpassen selten, aber doch den Titel «die Mannschaft ist der Star». Und treffen damit zwar ins Schwarze, landen aber dennoch keine Resonanz. Aus all den Rädchen einer Maschine eines als besonders wertvoll und wichtig herauszuheben, ist genauso deplatziert. Beispiel: Selbst für ein einfaches mechanisches Uhrwerk werden mehr als 130 Teile benötigt, während bei einigen komplizierten mechanischen Uhren die Zahl der Teile in die Tausende geht. Wenn auch nur eines fehlt oder – wortwörtlich – nicht richtig tickt, geht grad gar nichts.

Wenns so weiter geht, darf bald damit gerechnet werden, dass beim Synchronschwimmen eine der Teilnehmerinnen als «besonders gut synchronisierend» bezeichnet wird und deshalb die «Unterschiedsschwimmerin» ausmacht. Eher schwierig, aber nicht unmöglich wirds beim Reiten: Wer bei einem CSIO den ersten Platz belegt, müsste besser sein als das Pferd, das den Parcour fehlerfrei absolviert. Was ja bei auch nur einigermassen logischer Überlegung gar nicht stimmen kann.