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06.05.2019

«Zum Torhüter nicht die ideale Grösse»

Remo Rigoni trat vor 20 Jahren der FVRZ-Administration bei. Als Stellvertreter des Leiters Abteilung Technik obliegen ihm diverse organisatorische Aufgaben.

Andere Verantwortliche können eine längere Fussballkarriere vorweisen als Remo Rigoni. Dessen Rasen-Engagement begann bis zu den C-Junioren beim FC Wetzikon, bevor es den Torhüter zum FC Zürich zog. Hier folgten Einsätze in Nachwuchs- und Auswahlteams. Nach der Rückkehr in den «normalen» Breitensport – diesmal beim FC Pfäffikon – stand der hier Porträtierte in Sachen Zeitaufwand relativ schnell im Clinch zwischen Fussball und Beruf. «Auch auf Grund von Verletzungen entschied ich mich, mit 22 Jahren dem geliebten Sport adieu zu sagen. Als Torhüter hatte ich sowieso nicht unbedingt das, was man so allgemein als ‹die ideale Grösse› zu nennen pflegt», schmunzelt Rigoni rückblickend.

So stand inskünftig der berufliche Weg im Fokus. Nach abgeschlossener Lehre und einigen Jahren Berufstätigkeit als Maschinenmechaniker verlangte der zusehende Wandel hin zum Computer auch in dieser Branche Umdenken und Umhandeln. Nach und nach spürte Remo Rigoni in Sachen IT ein grosses Feld an Herausforderungen. Zwischen 2011 und 2017 führte er eine eigene IT-Firma, ehe er diese Anfang 2017 an Computacenter verkaufte. Hier ist Rigoni als Geschäftsleitungsmitglied «Chief Technology Officer» oder – eingedeutscht – technisch Verantwortlicher einer Firma, die namentlich Unternehmen in IT-Fragen unterstützt.

Zum Fussball zurück
«Dem Fussball etwas zurück geben»: Viele Ehemalige erinnern sich in fortlaufenden Jahren daran, welche Bedeutung der Sport in jüngeren Jahren einnahm. Die einstige Anfrage des FC Pfäffikon, ob man auf Mithilfe zählen könne, beantwortete Rigoni mit einem aktiven Engagement in der Juko und zwischenzeitlich als Goalietrainer. Da lag nahe, dass der heutige Chef der Abteilung Technik, Theo Widmer, beim zuverlässigen Mitarbeiter auch betreffend eines Engagements im FVRZ anklopfte. Auch hier wurde die Türe geöffnet: Seit 1999 arbeitet Remo Rigoni beim FVRZ. Hier obliegen ihm primär organisatorische Aufgaben.
Der FCZ- und Liverpool-Fan war und ist unter anderem treibende Instanz zum traditionellen Wettbewerb «Vorbildlicher Verein». Dies bedingt namentlich in den Herbstmonaten eine intensive Arbeit: «Die einstigen ersten Formulare sind nach und nach massiv vereinfacht worden, was sowohl das Ausfüllen seitens der Vereine wie auch die Auswertung betrifft. Deshalb hoffen wir immer, dass weit mehr Vereine mitmachen als die normalerweise deren zirka 60.»

Vom Golfspielen fasziniert
Bleiben nebst Beruf, Familie und FVRZ noch Freizeitstunden, findet man Remo Rigoni auf dem Golfplatz Hittnau: «Ein faszinierender Sport mit Elementen, die im Mannschaftssport kaum Bedeutung finden. Die stetige Koordination von Körper und Kopf ist etwas, was mich vom beruflichen Alltag zuweilen fast in eine andere Welt transferiert.»
Und wann fährt der im Sternzeichen des Steinbocks Geborene seine Hörner aus? Was kann ihn auf die berühmte Palme bringen? «Ich mag keine Ungerechtigkeiten, wo sie auch immer geschehen. Ja, das kann mich nerven – wenn auch meist nur kurzfristig.»

Remo Rigoni
Geboren am 9. Januar 1967 in Zürich
Beruf: CTO Computacenter Schweiz
Zivilstand: verheiratet
Wohnort: Wetzikon
Hobbies: Fussball, Golf, Fotografieren
Stärke: Probleme erkennen und zu Lösungen führen
Schwäche: Ungeduld
Lieblingsvereine: FC Zürich / Liverpool FC
Lebensmotto: «Den grössten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen»

Die Aufgaben im FVRZ
Stellvertreter / Technische Kommission FVRZ (Abteilung Technik) - seit 1. Juli 1999
Mitverantwortlich für den Wettbewerb «Vorbildlicher Verein»
Leiter Ressort Organisation

Impressionen (Fotos: Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ)

Remo Rigoni: einst Fussball, jetzt Golf – aber Ball ist und bleibt Ball.

Offizielle Mitteilungen (30.04.2024)

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Kommentar (03.05.2024)

Von einseitigem Gegenvernehmen

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Wenn wieder Flugwetter für Trainer – ihres Zeichens «sportlich Verantwortliche» – ist, lässt sich nicht leugnen, dass sich die Vereinsverantwortlichen eine Entlassung («freistellen» tönt bedeutend vornehmer …) in den meisten Fällen nicht leicht machen. Von den finanziellen Auswirkungen abgesehen, geht auch ein zwischenmenschlicher Bruch mit einher. Im besten Fall wird dies dann mit «in gegenseitigem Einvernehmen» beschrieben. Vielleicht wars aber doch eher «in einseitigem Gegenvernehmen»?

Wenn fehlende Punkte am Trainerstuhl sägen, geschieht ja mehr oder minder stets dasselbe. Wer in einer Negativspirale dreht, muss sich mit internem wie von aussen einprasselnden Druck beschäftigen. Das ist logischerweise äusserst unangenehm. Medien, tatsächliche oder so genannte Fans und Sponsoren erwarten zwingend Handlungen. Ergo sammelt das Brennglas seinen Fokus auf eine Person. Weils offenbar zu kompliziert ist, all die ebenso einwirkenden Fakten aufzubrösmeln. Und so wird halt jene Person geopfert, die vor zwei Jahren noch als «Hoffnungsträger» und «Ideallösung» präsentiert wurde.

Und immer wieder stellt sich dieselbe Frage: Sind Vereinsleitungen nicht fähig, eine schwierige Phase gemeinsam mit eben dieser «Ideallösung» durchzustehen? Haben die alle kein Rückgrat? Werden die Energien im Pro und Kontra so verzettelt, bis nur eine Entlassung immerhin dieses Problem wegwischt? Erklärungen wie «erreicht die Mannschaft nicht mehr» oder «lässt Gruppenbildungen zu» sind vielfach einfach dumme, von eventuell weit tiefer liegenden Problemen ablenkende Floskeln.

Wenns denn wegen ausstehenden Punkten Realfakten gibt: Noch nie, wirklich noch nie in diesem Fussballzirkus war je von einem Präsidenten, einem Sportchef und sonstwie für Verpflichtungen zuständigen Personen dies zu vernehmen: «Wir haben uns in der Person XY beziehungsweise dessen Qualitäten massiv geirrt. Dies ist unser Versäumnis.» Würde heissen: Der «Hoffnungsträger» wäre von der Punktekrise zumindest halbwegs entlastet. Und in Sachen «für Versäumnisse Verantwortung übernehmen» steht schon ein Neuer parat. Das eröffnet völlig neue Perspektiven. Es sei denn, dass schlicht die Qualität der Spieler hinter den Erwartungen so im Rückstand ist, dass auch der neue Punktezampano keinen Hasen aus dem Hut zaubern kann.