News

14.06.2018

100-jährig und vital wie eh und je

Der Verein mit der Clubnummer 11258 hat einen zahlenmässig dreistelligen Grund, sich am Wochenende vom 22. bis 24. Juni selbst zu feiern. Dabei steht – wen wunderts – der Fussball im Vordergrund.

Das Auf-den-Tag-Genau-Fest des FC Phönix Seen fand bereits am 18. März in einem geschlossenen Rahmen statt. 100 Jahre früher legten einige fussballbegeisterte Jugendliche den Grundstein für den neu gegründeten FC Viktoria Winterthur. Der Verein trug seine Spiele damals auf der Teuchelweiherwiese aus. Als Tore dienten zwei Bohnenstangen mit einer Schnur als Latte, wie aus der Vereinschronik hervorgeht. Der Monatsbeitrag war bei 30 Rappen festgelegt worden. Bereits 16 Monate später erfolgte eine Namensänderung zum FC Phönix Winterthur, ehe im Mai 1986 die bislang (und wohl letzte) Namensmutation zum aktuell gültigen FC Phönix Seen geschah.

In der 100-seitigen Clubchronik (welch Riesenarbeit der Verfasser!) ist die Historie des Vereins minutiös und so gut wie lückenlos erfasst. Das Werk erschien im März diesen Jahres und kann für 10 Franken im Steini oder unter [email protected]  bezogen werden. Immer und immer wieder interessant sind – nebst den vereinswichtigen Begebenheiten – die aussergewöhnlichen Vorkommnisse; auch sie kriegen in der Chronik einen gebührenden Raum. Wer schon wusste, dass die erste Mannschaft 1944 vom nachmaligen Nationalmannschaftscoach Louis Maurer trainiert wurde? Oder dass sich 1985 ein gewisser Bruno Schiess nach dem Cupspiel gegen Schwarzweiss Zürich die Schuhe auszog, Richtung Kabine trottete und schon nach wenigen Metern auf einen Igel trat?

Am Wochenende des 22./23./24. Juni sollen die Festivitäten all jenen gelten, die sich mit dem FC Phönix Seen verbunden fühlen: Spielerinnen und Spieler, Erwachsene, Kinder, Funktionäre, Behörden – sie alle sind eingeladen, den Startschuss zum zweiten Jahrhundert einzuläuten.
Weitere Infos und Details entnehmen Sie der erfrischend neuen Webseite www.fcphoenix.ch.
---

Die Festivitäten 100 Jahre FC Phönix Seen

  • Freitag, 22. Juni:
    Senioren/Veteranen-Jubiläumsturnier
    (abends; Fussballplatz Steinacker)
  • Samstag, 23. Juni:
    KiFu/Familien-Event
    (ganzer Tag; Juniorenturnier in gemischten Mannschaften mit Zusatz-Attraktionen Boddy Soccer, Bubble Soccer, Schuss-Messanlage etc., plus Feines vom Grill)
    am Abend: Gala-Diner
  • Sonntag, 24. Juni
    Jubiläumsspiel erste Mannschaft (nachmittags; Steinacker)

 

Am Fest des 18. März waren auch Behördenvertreter zugegen: Rolf Lussi (Abteilungsleiter Sportanlagen/Sportamt Winterthur) mit Ehefrau fühlten sich sichtlich wohl.

Phönix-Präsident Roger Inglin (links) und FVRZ-Vertreter Pascal Humbel.   

Die Phönix-Frauen leisteten am Festtag des 18. März einen Grosseinsatz.

Der Fussballplatz Steinacker lag am Gründungstag-Apéro noch unter einer Schneedecke.

Offizielle Mitteilungen (08.05.2024)

FVRZSFV

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (03.05.2024)

Von einseitigem Gegenvernehmen

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Wenn wieder Flugwetter für Trainer – ihres Zeichens «sportlich Verantwortliche» – ist, lässt sich nicht leugnen, dass sich die Vereinsverantwortlichen eine Entlassung («freistellen» tönt bedeutend vornehmer …) in den meisten Fällen nicht leicht machen. Von den finanziellen Auswirkungen abgesehen, geht auch ein zwischenmenschlicher Bruch mit einher. Im besten Fall wird dies dann mit «in gegenseitigem Einvernehmen» beschrieben. Vielleicht wars aber doch eher «in einseitigem Gegenvernehmen»?

Wenn fehlende Punkte am Trainerstuhl sägen, geschieht ja mehr oder minder stets dasselbe. Wer in einer Negativspirale dreht, muss sich mit internem wie von aussen einprasselnden Druck beschäftigen. Das ist logischerweise äusserst unangenehm. Medien, tatsächliche oder so genannte Fans und Sponsoren erwarten zwingend Handlungen. Ergo sammelt das Brennglas seinen Fokus auf eine Person. Weils offenbar zu kompliziert ist, all die ebenso einwirkenden Fakten aufzubrösmeln. Und so wird halt jene Person geopfert, die vor zwei Jahren noch als «Hoffnungsträger» und «Ideallösung» präsentiert wurde.

Und immer wieder stellt sich dieselbe Frage: Sind Vereinsleitungen nicht fähig, eine schwierige Phase gemeinsam mit eben dieser «Ideallösung» durchzustehen? Haben die alle kein Rückgrat? Werden die Energien im Pro und Kontra so verzettelt, bis nur eine Entlassung immerhin dieses Problem wegwischt? Erklärungen wie «erreicht die Mannschaft nicht mehr» oder «lässt Gruppenbildungen zu» sind vielfach einfach dumme, von eventuell weit tiefer liegenden Problemen ablenkende Floskeln.

Wenns denn wegen ausstehenden Punkten Realfakten gibt: Noch nie, wirklich noch nie in diesem Fussballzirkus war je von einem Präsidenten, einem Sportchef und sonstwie für Verpflichtungen zuständigen Personen dies zu vernehmen: «Wir haben uns in der Person XY beziehungsweise dessen Qualitäten massiv geirrt. Dies ist unser Versäumnis.» Würde heissen: Der «Hoffnungsträger» wäre von der Punktekrise zumindest halbwegs entlastet. Und in Sachen «für Versäumnisse Verantwortung übernehmen» steht schon ein Neuer parat. Das eröffnet völlig neue Perspektiven. Es sei denn, dass schlicht die Qualität der Spieler hinter den Erwartungen so im Rückstand ist, dass auch der neue Punktezampano keinen Hasen aus dem Hut zaubern kann.