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08.07.2019

«Bin ein Fan der Schweizer Nationalteams»

15 Jahre aktiv in der FVRZ-Administration: Carole Nievergelt trat am 1. Juni 2004 in die Abteilung Technik ein und zeichnet daselbst fürs Ressort Auswahlen/Footeco verantwortlich.

Was wäre wohl im Leben von Carole Nievergelt anders verlaufen, wenn es den Fussball nicht gäbe? Bevor diese Spekulationen einige Zeilen füllen würden, seis gesagt: zum Glück gibts den Fussball. Dank ihm fand die hier Porträtierte anlässlich der Euro 2008 ihren Mann fürs Leben; beide standen vor elf Jahren als Volunteers im Einsatz. Ergo hätte auch Töchterchen Selena – heute sechsjährig – das so genannte «Licht der Welt» nie erblickt.
Zum Glück gibts den Fussball: Seit Jahren ist er primärer Freizeitinhalt von Carole Nievergelt. Mit 14 Jahren begann sie beim neu zu gründenden Frauenteam des FC Baden mit ihrer Fussballkarriere, die folgend über Spreitenbach, den SV Seebach und folgend den FCZ Frauen führte. Seit vier Jahren kickt Nievergelt in der Alternativen Liga bei den Maradonnas, wie seit eh und je in ihrem Team als Verteidigerin: «Im fussballmässig schon fortgeschrittenen Alter ist das eine wortwörtlich echte Alternative. Es tut gut, auch wieder aktiv zu sein und nicht nur die Primäraufgaben der Administration zu erfüllen. Man bleibt so wortwörtlich weiter am Ball.»

Stabhochsprung als Diplomarbeit
Zwischen 1992 bis 1996 studierte Carole Nievergelt an der ETH «Sport». Allein: Die Diplomarbeit konnte sie nicht fussballbezogen erstellen; dieses Thema war damals reglementarisch den Männern vorbehalten. So vertiefte sie sich in ein Werk, das den Titel «mögliche leistungsbestimmende Messgrössen im Stabhochsprung der Frauen» trug: «Ich verfolgte und begleitete das Geschehen mit einer Freundin, die zu den ersten wenigen Frauen gehörte, welche sich an diese Sportart wagten.» Das rund 50-seitige Werk fand bei den Experten so gut wie einhellige Zustimmung.
Indes: selbst stabhoch-gesprungen ist Carole Nievergelt dann doch nicht. Wer den Fussball im Blut hat, kommt davon nicht los. Primär deswegen, weil sie oder er gar nicht loskommen will. Schon beim SV Seebach nahm sie ihre Lieblingssportart voll in Anspruch: «Zwei Jahre lang stand ich so gut wie jeden Tag auf dem Fussballplatz; entweder im eigenen Training oder als Betreuerin/Trainerin von Nachwuchs-Mädchen.» Im Vorstand des FFC Zürich Seebach war Nievergelt für «Anlässe» verantwortlich.

«Ein gutes Team»
Von Thomas Pfyl – damals Verantwortlicher für die Juniorinnen-Auswahlen – kam im Jahr 2004 die Anfrage, ob sie sich eine Arbeit im FVRZ vorstellen könne. Und Nievergelt konnte: Als Verantwortliche des Ressorts Auswahlen/Footeco schätzt die seit sechs Jahren in Würenlos Wohnhafte sowohl die Verantwortung, die dieser Aufgabe obliegt, wie auch der Kontakt zu Vereinen, Eltern und Jugendlichen. Sie spielt den Ball aber grad weiter: «Die Abteilung Technik besteht aus einem guten, eingespielten Team, in dem zu arbeiten Spass macht.» Und so lange dies so bleibt und Carole Nievergelt dies auch so empfindet, dürften auf die 15 bisherigen Jahre noch diese und jene hinzu kommen.

Carole Nievergelt
Geboren am 10. November 1972 in Solothurn
Beruf: Berufsschullehrerin und Sportlehrerin ETH
Zivilstand: verheiratet, eine Tochter
Wohnort: seit sechs Jahren in Würenlos
Hobbies: Fussball, Skifahren, Reisen
Stärken: Begeisterungsfähigkeit, Organisieren, Planen, strukturiertes Arbeiten, vielseitiges Interesse, Kampfgeist, Motivieren
Schwächen: eine Schwäche für «Nike», ungeduldig, will manchmal zu viel aufs Mal
Lieblingsvereine: FCZ Frauen, FCZ, Schweizer Nationalteams; allgemein: «schaue gerne gute Spiele»
Lebensmotto: «Just do it»

Die Aufgaben im FVRZ
Verantwortliche Juniorinnen / Abteilung Technik FVRZ - Ressort Auswahlen/Footeco seit 1. Juni 2004
Auswahltrainerin FE-13 (Juniorinnen) / Abteilung Technik FVRZ - Ressort Auswahlen/Footeco seit 1. Juni 2004

 

Carole Nievergelt: Ohne (Fuss-)Ball geht gar nichts.

Offizielle Mitteilungen (30.04.2024)

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Kommentar (03.05.2024)

Von einseitigem Gegenvernehmen

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Wenn wieder Flugwetter für Trainer – ihres Zeichens «sportlich Verantwortliche» – ist, lässt sich nicht leugnen, dass sich die Vereinsverantwortlichen eine Entlassung («freistellen» tönt bedeutend vornehmer …) in den meisten Fällen nicht leicht machen. Von den finanziellen Auswirkungen abgesehen, geht auch ein zwischenmenschlicher Bruch mit einher. Im besten Fall wird dies dann mit «in gegenseitigem Einvernehmen» beschrieben. Vielleicht wars aber doch eher «in einseitigem Gegenvernehmen»?

Wenn fehlende Punkte am Trainerstuhl sägen, geschieht ja mehr oder minder stets dasselbe. Wer in einer Negativspirale dreht, muss sich mit internem wie von aussen einprasselnden Druck beschäftigen. Das ist logischerweise äusserst unangenehm. Medien, tatsächliche oder so genannte Fans und Sponsoren erwarten zwingend Handlungen. Ergo sammelt das Brennglas seinen Fokus auf eine Person. Weils offenbar zu kompliziert ist, all die ebenso einwirkenden Fakten aufzubrösmeln. Und so wird halt jene Person geopfert, die vor zwei Jahren noch als «Hoffnungsträger» und «Ideallösung» präsentiert wurde.

Und immer wieder stellt sich dieselbe Frage: Sind Vereinsleitungen nicht fähig, eine schwierige Phase gemeinsam mit eben dieser «Ideallösung» durchzustehen? Haben die alle kein Rückgrat? Werden die Energien im Pro und Kontra so verzettelt, bis nur eine Entlassung immerhin dieses Problem wegwischt? Erklärungen wie «erreicht die Mannschaft nicht mehr» oder «lässt Gruppenbildungen zu» sind vielfach einfach dumme, von eventuell weit tiefer liegenden Problemen ablenkende Floskeln.

Wenns denn wegen ausstehenden Punkten Realfakten gibt: Noch nie, wirklich noch nie in diesem Fussballzirkus war je von einem Präsidenten, einem Sportchef und sonstwie für Verpflichtungen zuständigen Personen dies zu vernehmen: «Wir haben uns in der Person XY beziehungsweise dessen Qualitäten massiv geirrt. Dies ist unser Versäumnis.» Würde heissen: Der «Hoffnungsträger» wäre von der Punktekrise zumindest halbwegs entlastet. Und in Sachen «für Versäumnisse Verantwortung übernehmen» steht schon ein Neuer parat. Das eröffnet völlig neue Perspektiven. Es sei denn, dass schlicht die Qualität der Spieler hinter den Erwartungen so im Rückstand ist, dass auch der neue Punktezampano keinen Hasen aus dem Hut zaubern kann.