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03.09.2019

Preise für fairplay-vorbildliche Seniorenteams

Am Montagabend des 2. September kamen im Restaurant «Grünwald» in Zürich-Höngg jene Vertreter zusammen, die mit ihren Teams die wenigsten Vergehen begingen.

Es kommt ja schleichend, das Alter. Tag für Tag gehts ein Millimeterli (oder mit welcher Einheit dies man auch immer misst …) in Richtung «tschüss Jugend». Vom Tagesgeschehen eingenommen, merkt mans kaum. Leicht sich ins Grau verfärbende Haare oder der Nach-und-Nach-Verlust der natürlichen Schädelbedeckung geben dieses Signal: «Bist auch nicht mehr der Jüngste».
Dies alles hat Auswirkungen. Ebenso schleichend wird der Kicker in die Seniorenkategorien «aufsteigen». Dorthin, wo der Kopf noch weiss, wies geht – aber der Körper nicht mehr auf alle Hirn-Befehle so reagiert wie einst. Und je älter, desto mehr tut sich eine Kluft auf. Ausser es gelingt der Spagat, dass der Körper mit den programmierten Impulsen von einst in Einklang kommt. Individuell und irgendwie …
Für den Schiedsrichter wird die Sache auch nicht zwingend leichter. Nebst den allgemein gültigen Regeln wird er da und dort mit kniffligen Sekundenereignissen konfrontiert: War dies jetzt ein gewolltes Foul, oder rutschte der Betreffende auf Grund einer verminderten Körperkontrolle ins Duell? Sanktioniert er das Vergehen, gibts was zu hören. Sanktioniert er es nicht, kriegt er auch etwas zu hören. Frei nach dem Motto: Der Unparteiische nimmt so oder so Einfluss, ob er pfeift oder nicht.

Zwei Teams blieben unbefleckt

Wer da mit einer Fairplay-Geste ausgezeichnet wird, gehört nicht zwingend zur Sorte der Fussball-Pazifisten, die – wie einst der legendäre Kriegsdienstverweigerer Max Daetwyler – ihre ideelle Einstellung mit einer weissen Fahne Kund tun. Fairplay-Ausgezeichnete zu werden hat wohl all diese Gründe: Ein undefinierbarer Mix zwischen Regelkunde, Respekt vor dem «Gegner», Schiedsrichtern und Mannschaftskollegen, Teamgeist, dem (Noch-)Können angepasster Ehrgeiz, Freude am Sport, Disziplin in Sachen Abmeldung – alles Dinge, deren Grundlagen extern des Spielfelds geschehen. Da kommt offenbar weit mehr zusammen als nur «Foul» oder Reklamieren.
Bei den Prämierten erwies sich Oberwinterthur mit drei Podestplätzen als bestausgezeichneter Verein, gefolgt von Höngg und Niederweningen (je zwei). Herausragend unbefleckt blieben Ellikon-Marthalen (Senioren 40+/16 Spiele, null Strafpunkte) und Hard/Buchs-Dällikon (Senioren 50+/14 Spiele, null Strafpunkte).

Über Fairplay (und einiges mehr) liess sich im die Veranstaltung abschliessenden Nachtessen eingehend diskutieren. Dabei sass niemand – dem Fussball sei Dank! – im Abseits.

Die Prämierten der Saison 2018/19
Senioren 30+: 1. Niederweningen, 2. Oberwinterthur, 3. Tuggen.
Senioren 40+: 1. Ellikon-Marthalen, 2. Wiesendangen, 3. Oberwinterthur.
Senioren 50+ 11-er: 1. Hinwil-Bäretswil und Höngg, 3. Ägeri/Menzingen und Industrie Turicum.
Senioren 50+ 7-er: 1. Hard/Buchs-Dällikon, 2. Linth 04, 3. Eschenbach.
Mannschaftspreis: 1. Oberwinterthur, 2. Niederweningen, 3. Höngg.

 

Impressionen (Fotos: Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ)

Die Prämierten Senioren 30+: (v. l.) Oberwinterthur (Zweite), Niederwenigen (Sieger) und Tuggen.

Die Prämierten Senioren 40+: (v. l.) Wiesendangen (Zweite), Ellikon-Marthalen (Sieger) und Oberwinterthur.

Die Prämierten Senioren 50+/11-er: (v. l.) Hinwil-Bäretswil und Höngg (je 1. Rang) sowie Ägeri-Menzingen und Industrie Turicum (je 3.).

Die Prämierten Senioren 50+/7-er: (v. l.) Linth 04 (Zweite), Hard/Buchs-Dällikon (Sieger) und Eschenbach.

Die Prämierten Mannschaftspreis: (v. l.) Niederwenigen (Zweite), Oberwinterthur (Sieger) und Höngg.

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Kommentar (12.07.2024)

Wenn der Fussball Menschen spielt

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Gewiss: Man soll nicht jedes Wort, das irgendwo gesprochen wird, gleich auf die Goldwaage legen und demnach – im übertragenen Sinn – dessen Unzen-Gewicht messen. Aber wer in verantwortungsvoller Position arbeitet und in Medienauftritten dies und jenes erklärt, zieht Reaktionen nach sich – sowohl was die Person beziehungsweise dessen Aussagen betrifft. So geschehen kürzlich, als Fifa-Präsident Gianni Infantino – nebst umfangreich und detailliert erklärt Anderem – diese Aussage tat: «Wir machen den Fussball global.» 
Ich musste nicht lachen, weit eher schmunzeln. Abgesehen davon, dass hinter diesem so vielfach gehörten «wir» immer diese Frage bleibt: Wer ist damit gemeint? Wer gehört zu «wir»? Und sind Leute, die anderweitig bis gegenteilig denken, demnach ausgeschlossen? Aber zur Aussage zurück: Auch wenn sich nachvollziehen lässt, was Infantino gemeint hat – es steckt in diesen Worten auch etwas von «so öppis vo denäbed». Wenn jemand diesen Sport global macht, dann ist es der Fussball selbst. Seine so eigenartig dynamische Charakteristik. Lege einem Kind, das kaum die ersten Schrittchen macht, einen Ball vor die Füsse – und schon startet «Fussball global». Und dies millionenfach, über den ganzen Globus verstreut. Sind es zwei, sind es drei Milliarden Menschen, die – organisiert oder als Ab-und-Zu-Freizeitkicker – dem Ball nachhasen und zu einem wichtigen Element in ihrem Leben machen? Und all die Zuschauer in den Stadien und den Fernsehapparaten? Sie alle leben den «Fussball global». Als Summe von multipliziertem «Fussball regional».

Und so liesse sich feststellen: ein bisschen Demut vor der Eigenkraft dieses Sport wäre angebracht. Weder Fifa noch Uefa haben den Fussball erfunden. Dass sie ihn möglichst und durchaus weiterverbreitend organisieren, ist deren Aufgabe. Wer hats erfunden? Der Fussball sich selbst. Vielfach lassen sich durch Wortverschiebungen andere Erkenntnisse erurieren. Menschen spielen Fussball – ja. Aber ist nicht umgekehrt viel wesentlicher? «Der Fussball spielt Menschen» käme dem, was geschieht, wohl einiges näher.