Jubiläums-GV in vollem Ustermer Stadthofsaal

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16.02.2023

Jubiläums-GV in vollem Ustermer Stadthofsaal

Die 75. Generalversammlung der Veteranen-Vereinigung des SFV/Sektion Zürich, am Samstag des 11. Februar durchgeführt, liess den Vorstand auf ein arbeitsintensives Jahr zurück blicken.

Text und Bilder Bruno Füchslin / Medienberichterstatter FVRZ

Wer da in die Runde blickte, sah Menschen überwiegend älteren Jahrgangs. Menschen noch immer im Fussballfieber. Der Grossteil von ihnen trug einst da und dort Künzli-Fussballschuhe gleichsam wie nicht zwingend auf individuelle Körpermasse zugeschnittene Nabholz-Trainingsanzüge. Die Fussballplatz-Infrastruktur sah Sägemehl als Linienbegrenzung, schwergewichtige Vierkantholz-Latten und -Pfosten, und die unplastifizierten Lederbälle stiegen dann, wenn sie von Wasser durchtränkt waren, zu einem Schwergewicht auf. Alles «Weisch na»-Effekte, untrennbar mit den individuellen Geschichten verbunden, die sich bis auf doch eher wenige Ausnahmen im Amateur-/Breitenfussball abspielten.

Leichtes Plus in der Jahresrechnung
Begrüssende Worte des Regionspräsidenten Hanspeter Metzger, des gastgebenden FC Uster durch Fernando Noris, der Stadtpräsidentin Barbara Thommen sowie des Regierungsrats Mario Fehr leitete den rund fünfstündigen Anlass ein. Das zu behandelnde Geschäftsjahr 2022 resümierte – nebst den traditionellen Anlässen – auch das Extra der organisierten Landsgemeinde in Pfäffikon SZ/Umgebung. Die traditionelle Jahreszusammenkunft aller Regionen der nationalen Vereinigung wies bei Auslagen/Einnahmen von je knapp um die 100'000 Franken einen Überschuss von etwas mehr als 1000 Franken aus. Auch die «normale» Jahresrechnung bewegte sich in diesem Positivrahmen. Die Präsentation des monetären Parts war zugleich die letzte Amtshandlung des 17 Jahre in dieser Funktion tätigen Fredi Ziegler. Er verbleibt zwar im Vorstand, wird aber durch Werner Brus (FC Uster) als Kassier ersetzt.
Hanspeter Metzger kündigte an, dass er seine letzte Amtsperiode zu bestreiten gedenkt; in zwei Jahren muss ein neuer Vorsitzender/eine neue Vorsitzende die Sektion anführen. Metzger wies darauf hin, dass der amtierende Vorstand auf Grund einiger Belastungen eine angepasste Aufgabenverteilung vornehmen müsse. Hinsichtlich der nächstjährigen GV 2024 arbeitet das Führungsgremium die sich aufdrängende Statutenanpassung aus. In stillen Augenblicken wurde jenen 28 Mitgliedern gedacht, die im Jahr 2022 diese Welt für immer verliessen.

Mitglieder-Rückgang stoppen
Zentralpräsident Hansruedi Jakober verdankte in seinen Worten das immer wieder vorbildliche Engagement der Zürcher Region. In nationalen Belangen wünschte der Nidwaldner, dass der Mitgliederbestand «wieder auf über 10’000» anwachse und nicht weitere Minuszahlen schreiben muss. Auch für Hanspeter Metzger ist diese Entwicklung – ebenso die Region Zürich betreffend – eine Enttäuschung: «Wir müssen uns klar vor Augen halten, dass wir unsere Veranstaltungen nur grosszügig unterstützen können, solange der Bestand mindestens gehalten werden kann.»
Einen Sonderapplaus erhielten die beiden ältesten Versammlungs-Teilnehmer: Arnold Grossenbacher (Jahrgang 1921; FC Blue Stars) und Hans Zangger (1929; FC Polizei) liessen es sich nicht nehmen, auch diesmal wieder präsent zu sein.

Weitere Merkmale der GV 2023:

  • Total 145 Besucher (117 Mitglieder, 28 Gäste)
  • Präsentation eines neu kreierten Wimpels Veteranen Sektion Zürich
  • Saalsammlung des Juniorinnen des FC Uster ergab einen Betrag von 1800 Franken (je hälftig an die Nachwuchsabteilung FCU und Werkheim Uster)
  • Begleitung durch Alleinunterhalterin Dayana (musikalisch) sowie Magierin Fabienne Walz 
  • Beste Werber Vereine: FC Witikon (9 Mitglieder)
  • Beste Werber Einzel: Piero Buchli (9), Heinz Bachmann (3), Jürg Schweizer (2)
  • Regierungsrat Mario Fehr wollte eigentlich den Apéro übernehmen, doch diesen spendete die Stadt Uster. Fehr versprach folgend dem Vorstand ein gediegenes Nachtessen
  • Sektion Zürich übergibt dem Zentralpräsidenten zu Handen der Veteranentage eine Flagge mit den 26 Kantonen
  • Nach Abschluss der GV gegen 15 Uhr pro Teilnehmende ein «Bhalti» in Form eines kleinen Wimpels und einem Säckli Hüppen
  • Nächste, 76. GV am Samstag, 3. Februar 2024, um 10.30 Uhr in Fehraltorf


Anstehen zur Präsenzkontrolle.


Beim Apéro in gespannter Erwartung, was da noch kommen solle.


Die ältesten Teilnehmer: Arnold Grossenbacher (links; Jahrgang 1921) und Hans Zangger (1929).


Stadtpräsidentin Barbara Thalmann stellte die Stadt Uster vor.


Die Alleinunterhalterin Dayana begleitete die GV musikalisch.


Das Sextett des FC Lachen/Altendorf.


Sektionspräsident Hanspeter Metzger führte zügig durch die Versammlung.


Ein Prost auf die Zukunft: Zentralpräsident Hansruedi Jakober (links) und Hanspeter Metzger.


Vorstandsmitglied Ilona Berger verteilte ein «Bhalti».


Das Küchenpersonal konnte einen Sonderapplaus einheimsen.


Stets dem Fussball zugeneigt: Regierungsrat Mario Fehr und Nationalrat Alfred Heer.


Ein «volles Haus» im Stadthofsaal Uster.


Die Saalsammlung erreichte den beachtlichen Betrag von 1800 Franken.

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

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Kommentar (24.03.2023)

Von Ruck’n’Roll und Seelenlosen

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
bfoxli@bluewin.ch  

Der Besuch von Sportanlässen ist denen eines Casino-Besuchs sehr ähnlich. «Man» investiert ein paar Franken und hofft auf einen Gewinn in unbekannter Höhe. Dieser fällt – sofern er eintrifft – nicht monetär aus, sondern ist allein etwas «fürs Gmüet». Wenn jene, an die das Herz vergeben ist, gewinnen, ist die Welt für ein paar Augenblicke in Ordnung und hat sich die «Startgebühr» des Eintrittspreises gelohnt.
Andere sitzen zu Hause und gucken auf den möglichen Kanälen. Äusserlich zwar nicht dasselbe und um einiges bequemer, aber je nach Situation/Spielstand nicht minder spannend. Zusehende können sich notabene – je nach Reporter – mehr oder minder interessanten, zweckdienlichen oder gar fachkompetenten Erklärungen erfreuen. Gewiss: für die Kommentatorin/den Kommentator eine nicht immer leichte Aufgabe. Aber dennoch: wie viele Male einst gehörte Floskeln zur Wiederverwendung parat liegen, kann manchmal ein «nüd scho wider» entlocken.

Beispiele? «Es ging kein Ruck durch die Mannschaft». Kein Ruck’n’Roll. Wie sähe so einer aus? Alle sind wie vom Blitz getroffen und raffen sich kollektiv zu einer sichtbaren Steigerung auf? Es stürmen alle nach vorn? Aber sie machten dadurch eine neue Floskel auf – die daraus folgenden «Nadelstiche» des gegnerischen Teams. Weiss zwar nicht, was da genau gestochen wird – mit oder ohne Faden? Auf alle Fälle wären dies eher keine Nähmaschinen. Hoch in Mode ist auch der «Befreiungsschlag». Als Schalke 04 in der Saison 2020/21 sang- und klanglos aus der ersten Bundesliga relegiert wurdevon 34 Spielen 29 Mal auf dem letzten Rang klassiert; fünf Trainer «verschlissen» – schrieb das Boulevardblatt, dass «am nächsten Samstag der Befreiungsschlag ansteht». Dies bei einem damals aktuellen Punkterückstand von 18 Einheiten ... Was hätte da wohl «befreit» werden sollen?

Interessant und neu auf dem Tablett erschienen ist «die Zeit von der Uhr nehmen». Ja denn – wer kann wohl dieses Szenario erklären? Da kommt man wohl nur so heraus: Zuhörende wissen, was gemeint ist. Man muss ja vielleicht doch nicht alles wortwörtlich nehmen. Aber ein Unikat, das eher keine Nachahmer findet, soll diesen Kommentar abschliessen: «Er hat die Seele auf den Platz gelegt». Hoffentlich hat man sie – obwohl unsichtbar – gefunden und wieder in den Körper reingesteckt. Wer will schon seelenlose Fussballer sehen …