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21.08.2023

Frauen neu in eigener Abteilung organisiert

Anlässlich der 101. Delegiertenversammlung des FVRZ, am Freitagabend des 18. August beim FC Wallisellen gastierend, wurde ein lang geplantes und entsprechend vorbereitetes Szenario Wirklichkeit: Die Frauen/Juniorinnen werden dank Ohne-Gegenvotum-Zustimmung fortan als separates, analog andern Verbands-Abteilungen integriertes Gebilde geführt.

Text und Bilder Bruno Füchslin

Versammlungseinleitende Worte von FVRZ-Präsidentin Rita Zbinden, von FC-Wallisellen-Vizepräsident Thomas Grünenfelder und Stadtpräsident Peter Spörri bedeuteten im angenehm gekühlten «Doktorhaus»-Saal das «Warmlaufen» für die geschäftlichen, mit neun Traktanden festgelegten Belange. Kantonsratspräsidentin Sylvie Matter wünschte sich von der Politik eine stärkere Unterstützung für all die Herausforderungen, die Ehrenamtliche gerade im Hinblick auf Kinder und Jugendliche Tag für Tag leisten.

144 Vereine an der DV präsent
Nebst rund 50 Gästen waren 144 der angeschriebenen 176 Vereine präsent; die unentschuldigt Ferngebliebenen müssen einen nicht zu knapp ausfallenden Betrag ins Bussenkässeli deponieren. Apropos «Kässeli»: Die zur Begutachtung/Verabschiedung vorgelegten Kassabilanzen 2021 und 2022 wurden ohne Kontra für in Ordnung befunden; desgleichen fanden die Budgets für die Jahre 2024 und 2025 einheitliche Zustimmung. Bereits an den Präsidentenkonferenzen im Mai dieses Jahres wurden entsprechende Rechnungen/Abschlüsse präsentiert und jetzt definitiv verabschiedet. Als neuer Verein wurde Barcelona Academy Zurich willkommen geheissen.

Mitglieder in Bestätigungslaune
Nach einem stillen Gedenken für die verstorbenen Anna Walder (Ehrenmitglied FVRZ), René Dollé (Ehrenmitglied FVRZ und FC Wallisellen), Philippe Beuchat (FC Knonau-Mettmenstetten), Meiri Schönbächler (FC Feusisberg-Schindellegi) und Alessandro Maraia (FC Russikon) standen die Wahlen auf der Liste. Sowohl die Präsidentin Rita Zbinden wie die weiteren Vorstandsmitglieder wurden für zwei weitere Jahre bestätigt. Auch die Rechnungsrevisoren, die Mitglieder der Rekurskommission sowie die Protokollprüfer passierten die Wahlen ohne Kontrastimmen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Peter Bielmann (Leiter Sportplatzkommission) nach sechs Jahren zurück treten.   

Grosses Engagement wurde bestätigt
Auch der Vorstands-Antrag, die Frauen in einer eigenen Abteilung zu führen, wurde an den Präsidentenkonferenzen bereits ausführlich dargelegt. So ging dieser, eine Statutenänderung nach sich ziehende Zustimmung wortwörtlich «glatt über die Bühne». Die treibenden Kräfte dieser Modifikation – Claudia Gfeller und Tanja Citherlet – sahen ihre jahrelange, aufopfernde Arbeit zu Gunsten des Frauen-/Juniorinnenfussballs mehr als nur anerkannt.  

Zwei neue Ehrenmitglieder
Da von Seiten der Vereine keine Anträge eingingen, standen als letztes Traktandum  die Ehrungen auf der Liste. Mit Felix Brügger (seit über 20 Jahren im FVRZ; Laudator Willy Scramoncini) und Bekim Zogaj (seit 1997 im FVRZ; Laudator Andreas Baumann) wurde die lange, seit 1940 mit ersten Personen geführte Liste der Ehrenmitglieder um die «Nummern» 82 und 83 ergänzt. Daniel Roth (Suva) blieb vorbehalten, die fairsten Vereine zu benennen und zu ehren. Auf Rang eins klassierten sich die FCZ-Frauen, auf dem zweiten Platz FC Hausen am Albis und als Dritte der FC Stäfa.    

Nach fünf Viertelstunden Versammlungsdauer (ohne Nachspielzeit!) konnte die Vorsitzende mit den besten Wünschen für eine erfolgreiche, möglichst unfallfreie Saison ein «Finito la partita» bekannt geben. 

Für die 102. Delegiertenversammlung ist der Freitagabend des 15. August 2025 terminiert.

Das Entree im «Doktorhaus»-Saal.

«Zum Mitnää»: die kleinen Präsente des FVRZ.

Beim Apéro fanden Fachleute viele Diskussionsthemen.

Susanna Studer (links) und Carla Rémy bei der Eingangskontrolle.

Rita Zbinden begrüsst Vereinsvertreterinnen/Vereinsvertreter und Gäste.

FC-Wallisellen-Vizepräsident Thomas Grünenfelder stellt den FCW vor.

Peter Spörri porträtiert als Stadtpräsident «sein» Wallisellen.

Kantonsratspräsidentin Sylvie Matter wünscht sich von der Politik «mehr Unterstützung für den Sport».

Daniel Roth von der Suva mahnt ausdrücklich zu «Fairplay im Fussball».

Die Helferinnen und Helfer des FC Wallisellen.

Felix Brügger (links) und Bekim Zogaj wurde die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen.

Suva-Fairplay-Geehrte: (v. l.) Marco Bisa (FC Hausen am Albis), Daniel Roth (Suva) und Dennis Brecher (FC Stäfa).

Die Barcelona Academy Zurich ist neu in den FVRZ aufgenommen. Vereinsvertreter sind René Wigger (links; Vorstandsmitglied) und Jonatan Angulo.

Ein Prost auf die neue Abteilung: Präsidentin Rita Zbinden und Vorstandsfrau Tanja Citherlet.

Das Küchenteam bereitet «Ghackets mit Hörnli» und Apfelmus vor.

Volle Teller und leere Mägen Minuten später wars umgekehrt.

Offizielle Mitteilungen (17.07.2024)

FVRZSFV

Liste aller Auf- und Absteiger Sommer 2024

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (12.07.2024)

Wenn der Fussball Menschen spielt

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Gewiss: Man soll nicht jedes Wort, das irgendwo gesprochen wird, gleich auf die Goldwaage legen und demnach – im übertragenen Sinn – dessen Unzen-Gewicht messen. Aber wer in verantwortungsvoller Position arbeitet und in Medienauftritten dies und jenes erklärt, zieht Reaktionen nach sich – sowohl was die Person beziehungsweise dessen Aussagen betrifft. So geschehen kürzlich, als Fifa-Präsident Gianni Infantino – nebst umfangreich und detailliert erklärt Anderem – diese Aussage tat: «Wir machen den Fussball global.» 
Ich musste nicht lachen, weit eher schmunzeln. Abgesehen davon, dass hinter diesem so vielfach gehörten «wir» immer diese Frage bleibt: Wer ist damit gemeint? Wer gehört zu «wir»? Und sind Leute, die anderweitig bis gegenteilig denken, demnach ausgeschlossen? Aber zur Aussage zurück: Auch wenn sich nachvollziehen lässt, was Infantino gemeint hat – es steckt in diesen Worten auch etwas von «so öppis vo denäbed». Wenn jemand diesen Sport global macht, dann ist es der Fussball selbst. Seine so eigenartig dynamische Charakteristik. Lege einem Kind, das kaum die ersten Schrittchen macht, einen Ball vor die Füsse – und schon startet «Fussball global». Und dies millionenfach, über den ganzen Globus verstreut. Sind es zwei, sind es drei Milliarden Menschen, die – organisiert oder als Ab-und-Zu-Freizeitkicker – dem Ball nachhasen und zu einem wichtigen Element in ihrem Leben machen? Und all die Zuschauer in den Stadien und den Fernsehapparaten? Sie alle leben den «Fussball global». Als Summe von multipliziertem «Fussball regional».

Und so liesse sich feststellen: ein bisschen Demut vor der Eigenkraft dieses Sport wäre angebracht. Weder Fifa noch Uefa haben den Fussball erfunden. Dass sie ihn möglichst und durchaus weiterverbreitend organisieren, ist deren Aufgabe. Wer hats erfunden? Der Fussball sich selbst. Vielfach lassen sich durch Wortverschiebungen andere Erkenntnisse erurieren. Menschen spielen Fussball – ja. Aber ist nicht umgekehrt viel wesentlicher? «Der Fussball spielt Menschen» käme dem, was geschieht, wohl einiges näher.