Seniorenteams mit Fairness-Preisen bedacht

Am Donnerstagabend des 1. September wurden von Seiten der Abteilung Senioren die traditionellen Fairness-Auszeichnungen vergeben.

(Text und Fotos von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ)

Nach der coronabedingten Pause – zuletzt fand der Anlass 2019 statt – galt es, jene Teams zu belohnen, die in der Saison 2021/22 pro Kategorie die wenigsten Strafpunkte aufwiesen. Auch bei den Fairsten sind nicht immer alles Engel – aber sie haben – statistisch nachgewiesen – sicher keine Bengel im Team.
Seniorenfussball und Fairplay – das geht zusammen. Die Karriere-Höhepunkte der Aktivenzeit sind passé – ergo geht alles ein bisschen gemächlicher vonstatten. Je älter man(n) wird, desto grösser die Distanz zu jenen Jahren, in denen man(n) jung, knackig und breitensport-athletisch daher kam. Ehrgeiz und physische Konstellationen liefen im günstigsten Fall parallel. Aber das Alter nagt: Die vielen in grösstenteils sitzender Position ausgeübten Berufe halten den Körper zudem nicht zwingend in Wettkampfform.
Wohl jenem Individuum, das die Spannweite erkennt: Der Geist lässt einen nochmals 20 oder 26 sein, doch der Körper lässt sich nicht übertölpeln und setzt Schranken. Ergo ergibt sich eine tief inne liegende Grundspannung, mit der jeder – bitteschön – umzugehen lernen muss. Wohl jenem, der mit sich nicht zwingend im Reinen, aber doch immerhin in der Balance «gesund» daher kommt. Disziplin (= auch Fairplay) ist immer auch eine Form von Selbstbewusstsein beziehungsweise – sich daraus ergebend – Selbstkontrolle.

Faires Verhalten wurde belohnt
13 Teams aus den vier Kategorien wurden an einer kleinen, aber würdigen Feier im Restaurant «Grünwald» in Zürich-Höngg erst mit Preisen, anschliessend mit einem Essen (plus Dessert) bedacht. Dass der Traditionsanlass stets geschätzt wird, war nicht nur den ominösen Couverts mit Inhalt zuzuschreiben; die Abteilung Senioren lässt sich diesen geselligen Abend ein paar Franken kosten und gibt dem Fairplay-Gedanken so auch monetär den ihm gebührenden Wert.
Beim allgemeinen Adieu war da und dort ein «bis zum nächschte Mal» zu vernehmen. Ja, es gibt sie, die so gut wie Dauerpräsenten. Teams, die von Saison zu Saison ohne oder mit minim wenigen Strafpunkten wieder und wieder zum Fairplay-Anlass erscheinen. Teams, in denen «Straftäter» zu temporär Geächteten aufsteigen. All sie haben irgendwie eine offenbar besondere Kultur, die belegt: es geht auch ohne. Wie ein schöner Gruss an all jene, die den Fussballplatz zum Abreagieren von Frust und persönlichen Defiziten missbrauchen. Das Wort «Torheit» hat notabene nichts mit geschossenen oder erhaltenen Treffern zu tun.

Die je ersten Drei pro Kategorie
Senioren 30+:
1. Eschenbach, 2. Buttikon, 3. Rüti GL.
Senioren 40+: 1. Republika Srpska, 2. Fällanden, 3. Seuzach und Meilen.
Senioren 50+ 11-er: 1. Team Aegeri/Menzingen, 2. Seefeld, 3. Höngg.
Senioren 50+ 7-er: 1. Brüttisellen-Dietlikon, 2. Regensdorf, 3. Richterswil.

Impressionen

Senioren-Leiter Hans Schoch begrüsste fairplay-aufgestellte Vereinsvertreter und sein Team der Abteilung Senioren.

Die Seniorenabteilung war vollständig präsent: (v. l.) Pieter Wiedemeijer, Thomas Gimpert, Hans Schoch und Christian Frei.

Aufmerksame Zuhörer in der Jägerstube des Restaurants «Grünwald» in Zürich.

Das den Anlass abschliessende Essen gehört mit zum geselligen Abend.

Die Besten der Senioren 30+: Sieger Eschenbach (Mitte) wird flankiert vom zweitklassierten  Buttikon (links) und Rüti GL.

Die Sieger der Senioren 40+: Sieger Republika Srpska (Mitte) mit den ex-aequo-Dritten Seuzach (links) und Meilen. Das zweitklassierte Fällanden war nicht anwesend.

Bei den Senioren 50+/11-er wurde das Team Aegeri/Menzingen (rechts) Sieger. Auf Rang drei landete der SV Höngg (links). Das zweitklassierte Seefeld war nicht präsent.

Brüttisellen-Dietlikon (Mitte) gewann die Kategorie 50+/7-er vor Regensdorf (links) und Richterswil.  

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Offizielle Mitteilungen (22.05.2024)

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Kommentar (17.05.2024)

Mehrkosten von 0.28 Franken pro Tag

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Als Gast bei einer Generalversammlung eines regionalen FCs. Sauber vorbereitet, ebenso detailliert präsentiert. Zu diskutieren gabs wenig. Wenn von Mitgliedern Fragen gestellt werden, ist dies in der Mehrheit von Vorteil. Es suggeriert Interesse, weckt Aufmerksamkeit. Nichts ist schlimmer als eine GV ohne irgend welche Reaktionen; der Vorstand ist sich danach nicht sicher, ob wirklich alles so fraglos okay ist, ob er gar – gefühlt – diktatorisch auftritt oder ob allfällige Themen erst danach, beim obligaten Umtrunk, durchaus GV-Wichtiges beinhalten.
Traktandum 6: Jahresrechnung. Alles sauber aufgelistet, auch für Nicht-Kassaspezialisten übersichtlich präsentiert. Schon unglaublich, was da an Positionen anfallen und Einnahmen/Ausgaben einigermassen im Gleichgewicht gehalten werden müssen. Traktandum 8: Nach zwölf (!) Jahren unveränderten Mitgliederbeiträgen schlägt der Vorstand eine Anpassung vor. Statt bislang 300 steigt der Obolus für Aktive auf 400 Franken. Auch die weiteren Kategorien erfahren eine Heraufsetzung.
Vor der Abstimmung gibts eine Rückfrage, im übertragenen Sinn so formuliert: «Was kriegen die Mitglieder an Mehrleistung/Mehrwert für diese 100 Franken?» Wie bitte? Reichts noch nicht, dass Vorstand und Funktionäre während Jahren für ein Salär von null Franken den Vereinsball am laufen halten, auf und – vor allem – neben dem Spielfeld? Die materiell so gut wie immer nur drauflegen, weil ihnen eben dieser Verein mit all seinen sozialen Inhalten wichtig ist? Ist das tatsächlich wahr, dass Mehrkosten von knapp 28 Rappen pro Tag (!) überhaupt zu dieser Frage provozieren?
Keine weitere Voten. Wurde bis auf eben jenen Fragesteller von allen gutgeheissen. Vielleicht rechnet er nach: Im Restaurant nur einen simplen Kaffee weniger trinken – und schon sind 16 Mehrkosten-Tage bezahlt. Für etwas, was ja eigentlich die liebste Freizeitbeschäftigung darstellt. Für den Grossteil – offenbar mit Ausnahmen …