Es wurde gedankt, geehrt, gejubelt, gegessen und getrunken

Die 19. FVRZ-Gala, am Freitagabend des 2. Dezember wieder im «Heimstadion» Kongresshaus durchgeführt, erfüllte alle Kriterien des gewollt grossen Dankeschön an die eingeladenen Vereine.

Nach zuletzt wegen Corona zwei Mal ausgefallenen und davor zwei Mal in der Samsung Hall in Dübendorf durchgeführten Veranstaltung kehrten die rund 800 Besucher wieder ins «Heimstadion» Kongresshaus zurück. Im ansehnlich renovierten Gebäude erfuhr auch das traditionelle Szenario des Abends leichte Anpassungen: Zum ersten Mal moderierte Stefan Büsser das Geschehen. Ihm gelang ein guter Mix zwischen Humor und der ebenso geforderten Sachlichkeit.


Personen- und Vereinsauszeichnungen
Auch in der 19. Auflage der grössten Verbands-Veranstaltung standen die Ehrungen zuoberst auf der Aufmerksamkeitsskala. In den Sparten «Schiedsrichter des Jahres» (Sieger Antonio Di Cerbo; FC Thalwil) und «Ehrenamtlicher des Jahres» (Gewinner Matthias Aeppli; FC Seuzach) wurden die Verdienste von Einzelpersonen gewürdigt. Vereinsauszeichnungen setzte es beim «Fairplay des Jahres» (Sieger Hausen am Albis) und für die 38 «vorbildlichen» Clubs ab.  

Anstelle eines «Verein des Jahres» fiel diese höchste Clubauszeichnung den sechs mit Gold bedachten Vorbildlichen (FC Pfäffikon, FC Fehraltorf, FC Wiesendangen, FC Stäfa, FC Wiedikon, FC Hausen am Albis) zu. Sie standen und stehen beispielhaft für ein stets grosses Engagement im Erfüllen von sowohl sportlichen wie gesellschafts-sozial wichtigen Kriterien.


Patrick Meier verabschiedet
Je später der Abend, desto mehr stieg das Stimmungspegel. Das bekannte Unterhaltungsduo «Lapsus» kitzelte die Lachmuskeln. Danach gabs den Schweizer Sieg gegen Serbien zu feiern – die stets spannende Partie entlockte beim Schlusspfiff auch bei relativ nüchternen Menschen einen Jubelschrei.

Als zweitletztes «Traktandum» des Abends kriegte der nach 27 Jahren ausscheidende Geschäftsführer Patrick Meier die ihm gebührende Anerkennung in Form von Stehenden Ovationen. FVRZ-Präsidentin Rita Zbinden würdigte nicht allein dessen grossen Einsatz; vielmehr wies sie auf die stets menschliche Art Meiers hin. Auch Stefan Büsser und «Lapsus» liessen es sich nicht nehmen, mit originell vorbereiteten Überraschungen ein würdiges Adieu zu kreieren. Nachfolger Benjamin Benz – seit 1. Dezember offiziell in Geschäftsführer-Funktion – tritt in grosse Fussstapfen, ist aber schon deutlich auf der gelegten Spur und wird da und dort eigene Markierungen setzen.

Zum Galaschluss liess die erfolgreiche Popband «Pegasus» fast niemanden auf seinem Sitz «kleben». Gar ältere Semester fühlten sich da und dort von Rhythmus angetan und wagten ein Tänzchen. Die vehement geforderten Zugaben passten zur laufenden Weltmeisterschaft: Ein paar Minuten Nachspielzeit gehören unterdessen einfach dazu. 


50‘000 Franken ausgeschüttet
Insgesamt schüttete der Verband erneut rund 50‘000 Franken in Form von Gutscheinen, Bällen und Bargeld aus; zwar eine enorme Summe, und doch nur ein Bruchteil dessen, was die Vereine beziehungsweise deren Funktionäre und Trainer während des Jahres an ehrenamtlichem Einsatz leisten.
Rita Zbinden konnte gegen 23.30 Uhr mit den besten Wünschen die «grosse Fussballfamilie» in die Winterpause verabschieden. In einer gefühlt oder tatsächlich unsicheren Welt bleibt eines gewiss: «Der Ball» wird auch im Jahr 2023 rund bleiben …
 

Die an der Gala 2022 Ausgezeichneten

Ehrenamtlicher des Jahres
Matthias Aeppli (FC Seuzach)
Nominierte:
Ursula Wettstein (FC Buchs-Dällikon)
Ronny Harsch (FC Fehraltorf)
 

Schiedsrichter des Jahres
Antonio Di Cerbo (FC Thalwil)
Nominierte:
Pascal Rhyner (FC Horgen)
Stojan Subara (FC Beringen)

 

Vereins-Fairplay
1. FC Hausen am Albis
2. FC Seuzach
3. FC Stammheim
 

Vorbildliche Vereine

Gold (6 Clubs)
FC Pfäffikon, FC Fehraltorf, FC Wiesendangen, FC Stäfa, FC Wiedikon, FC Hausen am Albis.

Silber (12)
FC Seuzach, FC Neftenbach, FC Ellikon-Marthalen, FC Wollerau, FC Wettswil-Bonstetten, YF Juventus, FC Wädenswil, FC Bäretswil, FC Hinwil, FC Männedorf, FC Kilchberg-Rüschlikon, FC Russikon.

Bronze (8)
FC Kloten, FC Unterstrass, FC Effretikon, SV Schaffhausen, FC Stammheim, FC Uster, FC Küsnacht, FC Volketswil.

Weitere Ausgezeichnete (12)
FC Brüttisellen-Dietlikon, FC Feusisberg-Schindellegi, FC Regensdorf, SC Veltheim, FC Elgg, FC Oetwil-Geroldswil, FC Blue Stars Frauen, FC Witikon, FC Urdorf, FC Kempttal, Sporting Club Schaffhausen, FC Buchs-Dällikon.
 

Impressionen (Fotos: Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ)

Weitere Bilder sind im Mediacenter abrufbar:


Ein vorweihnächtliches Willkommen in detailliert geschmückten Saal.


«Die Politik» war mit Carmen Walker Späh, Mario Fehr und Esther Guyer vertreten.


Die Regionalauswahl-Mädchen standen beim Eintreten Spalier.


Sechs Ehrendamen als sympathische Helferinnen und dort.


Stefan Büsser empfahl sich als Moderator weiterer Galas.


Wenn «Lapsus» auftritt, ist Schmunzeln und Lachen angesagt.


FVRZ-Präsidentin Rita Zbinden eröffnete und beschloss die 2022er-Gala.


«Sooo weit weg fliege ich»: Patrick Meier mit Lapsus-Interviewer Herr Hitzig.


Jubelszenen nach Schlusspfiff des WM-Spiels Schweiz – Serbien. 


Sie alle halfen im Hintergrund mit.


Patrick Meier gab bereitwillig Auskünfte. 


An sechs Clubs wurde der Titel «Verein des Jahres» zugesprochen: (v. l.) FC Fehraltorf, FC Stäfa, FC Pfäffikon, FC Hausen am Albis, FC Wiedikon und FC Wiesendangen.


Antonio Di Cerbo (FC Thalwil) wurde Schiedsrichter des Jahres. Ihn flankieren die Nominierten Pascal Rhyner (FC Horgen; links) und Stojan Subara (FC Beringen).


Das Fairplay-Podest: Sieger Hausen am Albis, flankiert von Ellikon/Marthalen (links) und Niederweningen.


Die Nominierten Ursula Wettstein (FC Buchs-Dällikon) und Ronny Harsch (FC Fehraltorf) nehmen den Ehrenamtlichen des Jahres, Matthias Aeppli (FC Seuzach), in die Mitte.  


Erneut gewann Hausen am Albis (Präsident Thomas Irminger) den Fairplay-Wettbewerb. Zweiter wurde der FC Seuzach (Thomas Wismer; rechts) vor Stammheim (Marcel Heiniger).  

 

zurück

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
Weiterbildung "Let's Move"

Kommentar (24.11.2023)

... und Tore lauern überall

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Und wieder hat sich das Schweizer A-Nationalteam für ein grosses Turnier – die EM 2024 in Deutschland – qualifiziert; dies zwei Runden vor Quali-Schluss. Und wieder hätte ich Grund, mich aufzuregen. Nein, nicht über dieses erneute Mitmachen in Kreis von Europas Besten. Vielmehr über das unüberschaubar grosse Heer von vermeintlichen Experten, von Besserwissern zwischen Chiasso und Schaffhausen und von Chur bis Genf.

Ja, ich hatte auch Fragen. Fragen nach Konstanz und Kompaktheit. Fragen nach psychischer Stärke. Fragen nach defensiver Stabilität und einem zuweilen seltsam largen Engagement.  Aber in einem Teamsport vermeintliche bis eventuell tatsächlich Verantwortliche (demnach Schuldige) auszumachen – da kann ich nicht mitmachen. Die Dynamik hatte schon immer und hat weiterhin eine unberechenbare Komponente, die mit «Logik» oder «nur an den richtigen Stellschrauben drehen» weder zu erklären noch zu beeinflussen sind. Wer den Absturz von Union Berlin punktgenau und nicht mit Hau-Drauf-Floskeln analysieren kann, gehört zur seltenen Art von Fussball-Weisen.

Schon wieder hatte die Schweiz «die leichteste Gruppe von allen». Das hat sie – meinen die Besserwisser – eigentlich immer, wenn sie sich qualifiziert. Viele freuen sich bereits jetzt kräftig auf das Null-Punkte-Ausscheiden an der EM. Auch der SFV kriegt sein Fett weg, der «einen Trainer wie Yakin» angestellt hat und «sich selbst nie in Frage stellt». Na ja. Meinungsfreiheit lässt zu, dass sich alle äussern können. Viele geben dabei ihr Niveau preis – und etwas mit hinzu: das Nationalteam ist für mehr als nur ein paar Dunkelseher geeignet, den persönlichen (Lebens-)Frust zu entsorgen. Zumindest temporär. Ein neuer sammelt sich bereits wieder an.

Weshalb? Eine grosse Portion Hochnäsigkeit begleitet diese Stetig-Motzer. Die erwähnte «leichteste Gruppe von allen» hat Nationen am Start, die in der Fifa-Rangliste teils deutlich hinter der Schweiz liegen. Ergo ist jedes Mal ein indiskutabler, mit tollen Spielzügen und herrlichen Treffern eingeleiteter Kantersieg die Vorgabe – und wehe, wenn nicht. Es war und ist immer so: Während der Spielzeit bleiben sowohl Statistiken wie Theorie immer in der Garderobe. Wie heisst es doch so treffend: «Die Wahrheit ist auf dem Feld». Und sonst nirgends.

Sollte sich die Schweiz an der EM bereits wieder für die K.O.-Phase qualifizieren und dort ausscheiden, holen die Ewig-Stänkerer aus ihrer immer parat liegenden Floskel-Schublade diesen Satz hervor: «Immer, wenns drauf ankommt, verliert dieses Team.» Genau. Vorab kams ja offenbar nicht und nie «drauf an», weder in der Quali noch in der Turnier-Gruppenphase. Frust und Schadenfreude können auch Offensichtliches einfach wegputzen, so wie der Herbstwind die Blätter tanzen lässt.

So bleibt mir nur: Gratulation ans Team, den Trainerstab und den Verband. Wieder mit dabei. Auch Italien hats – erst im letzten Spiel – geschafft. Im südlichen Nachbarland – einer historisch bedeutenden Fussballnation – freut man sich über die Qualifikation, sind die Gazetten voll von Überschwänglichem. In der Schweiz wird gemotzt, was das Zeug hält. Hier gilt offenbar dieser Spruch: «Der Ball ist rund, und Tore lauern überall».
Für jene, dies nicht wissen: erwähnte «Tore» haben Mehrdeutigkeitscharakter.