News

01.09.2021

Im FVRZ eine Arbeitsplatz-Heimat gefunden

Susanne Kaufmann begeht am heutigen 1. September ihr 25-Jahre-Jubiläum auf der FVRZ-Geschäftsstelle in Schlieren. Die Sachbearbeiterin Spielbetrieb gewährt einen Einblick in ihre Geschichte.

Text und Bilder Bruno Füchslin (Medienberichterstatter FVRZ)

«Gespannt darauf, was mich erwartet», sagt Susanne Kaufmann auf die Frage, wie jener Morgen am 1. September 1996 in Erinnerung geblieben ist. Dass daraus 25 Jahre oder 300 Monate würden – ja, wer hätte das gedacht? Vielleicht nicht mal sie selbst? «Nach meiner erfolgreich absolvierten Lehre als kaufmännische Angestellte verlief die berufliche Laufbahn äusserlich vielleicht unstet, innerlich jedoch suchend. In fast notorischem Rhythmus von eineinhalb Jahren wechselte die Arbeitsstelle von da nach dort – es war nie das, was ich mir vorgestellt hatte». Vielleicht zu hohe Erwartungen? «Genau in einem wieder höchst zweifelnden Moment fand via eines Kollegen ein erster Treff mit dem FVRZ-Geschäftsführer Patrick Meier statt. Als er mir eröffnete, auf der Geschäftsstelle in Schlieren arbeiten zu können, nahm ich die Offerte an. Fussball – weshalb nicht eine Leidenschaft mit dem Beruf verbinden?», resümiert Kaufmann die Vorgeschichte zu jener Stelle, die ihr seit jetzt 25 Jahren zur beruflichen Heimat geworden ist. Auch beim FC Bassersdorf erhielt sie mit der Mithilfe beim Organisieren von Anlässen wie Grümpi oder Sponsorenlauf sowie einem Vorstandsengagement als Aktuarin einen Einblick ins Vereinsleben.

Die Kündigung war schon geschrieben …
Indes wucherte der erwähnte Eineinhalb-Jahre-Rhythmus auch beim FVRZ in ihrem Innern. Heute darüber lachend, eröffnet Kaufmann, dass sie einst «die Kündigung schon geschrieben» hatte. Weshalb? «Irgendwie stagniert. Mit Erika Temperli und Guido Schär hatte ich tolle Arbeitskompagnons. Ich lernte durch sie die Arbeitsabläufe kennen und konnte bald Stellvertreteraufgaben wahrnehmen. Aber irgend etwas fehlte – die Herausforderung. Das ‹bestimmte Etwas›, das einen Beruf spannend macht und einen mit Freude zur Arbeit fahren lässt. Stundenlang SR-Rapporte auspacken oder Strafen und Spielpläne einpacken und per Post versenden gehörte definitiv nicht dazu», erinnert sich die Jubilarin.

«Rechte Hand» der Abteilung Spielbetrieb
Ein klärendes Gespräch mit Patrick Meier öffnete die Tür zum Gesuchten. Die Neuorganisation des Spielbetriebs und auch der sukzessive Übergang zu digitaler Verarbeitung gab Susanne Kaufmann neuen Schwung. Sie wurde nach und nach die «rechte Hand» der Abteilung Spielbetrieb und erfüllt ihren Job sowohl mit Routine als auch Flexibilität dann, wenn diese gefordert ist. «Susanne Kaufmanns Erfahrung ist für den Verband Gold wert. Sie hat ihren Bereich so gut im Griff, dass man sich voll auf sie verlassen kann», stellt der Geschäftsführer als «Zwischenzeugnis» aus.
Ist diese Perspektive abwegig, dass ein nächstes Kaufmann-Porträt in 14 (eventuell 15) Jahren vom Erreichen des Pensionsalters – demzufolge dem Übertritt ins Rentnerdasein – berichtet? «Wer weiss schon, was sich sowohl beim Verband wie nicht zuletzt beim SFV in Sachen Arbeitsstrukturen weiter entwickelt. Aktuell gefällts mir nach wie vor, hier zu arbeiten, auch wenn …». Auch wenn was? «Na ja – Corona hat mir Gefallen an Home-Office schmackhaft gemacht. Der Arbeitsweg von Bassersdorf nach Schlieren ist zwar mit 25 Kilometern Luftlinie nicht zwingend weit, aber ich brauche dafür pro Weg rund 40 Minuten, die ich besser nutzen könnte – und mit dem öV gings noch länger. On verra …».

Steckbrief
Susanne Kaufmann
geboren am 5. Mai 1971
aufgewachsen und wohnhaft in Bassersdorf
Beruf: kaufmännische Angestellte
Zivilstand: ledig
Hobby: Aerobic
Stärke: praktisch denkend
Schwäche: ungeduldig
Lebensmotto: «mach s Beschtä druus»

«Ihre Erfahrung ist Gold wert», sagt Geschäftsführer Patrick Meier von Susanne Kaufmann.

Seit 25 Jahren stellt Susanne Kaufmann ihre Arbeitskraft dem FVRZ zur Verfügung.

Offizielle Mitteilungen (30.04.2024)

FVRZSFV

Neue Adresse FVRZ:
Fussballverband Region Zürich
WIN4 Kubus
Grüzefeldstrasse 34
8400 Winterthur

Frauen-/Mädchenfussball


Unterstützung Frauen-/Mädchenfussball:
Hilfsmittel / Ideen
 

Kommentar (03.05.2024)

Von einseitigem Gegenvernehmen

von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
[email protected]  

Wenn wieder Flugwetter für Trainer – ihres Zeichens «sportlich Verantwortliche» – ist, lässt sich nicht leugnen, dass sich die Vereinsverantwortlichen eine Entlassung («freistellen» tönt bedeutend vornehmer …) in den meisten Fällen nicht leicht machen. Von den finanziellen Auswirkungen abgesehen, geht auch ein zwischenmenschlicher Bruch mit einher. Im besten Fall wird dies dann mit «in gegenseitigem Einvernehmen» beschrieben. Vielleicht wars aber doch eher «in einseitigem Gegenvernehmen»?

Wenn fehlende Punkte am Trainerstuhl sägen, geschieht ja mehr oder minder stets dasselbe. Wer in einer Negativspirale dreht, muss sich mit internem wie von aussen einprasselnden Druck beschäftigen. Das ist logischerweise äusserst unangenehm. Medien, tatsächliche oder so genannte Fans und Sponsoren erwarten zwingend Handlungen. Ergo sammelt das Brennglas seinen Fokus auf eine Person. Weils offenbar zu kompliziert ist, all die ebenso einwirkenden Fakten aufzubrösmeln. Und so wird halt jene Person geopfert, die vor zwei Jahren noch als «Hoffnungsträger» und «Ideallösung» präsentiert wurde.

Und immer wieder stellt sich dieselbe Frage: Sind Vereinsleitungen nicht fähig, eine schwierige Phase gemeinsam mit eben dieser «Ideallösung» durchzustehen? Haben die alle kein Rückgrat? Werden die Energien im Pro und Kontra so verzettelt, bis nur eine Entlassung immerhin dieses Problem wegwischt? Erklärungen wie «erreicht die Mannschaft nicht mehr» oder «lässt Gruppenbildungen zu» sind vielfach einfach dumme, von eventuell weit tiefer liegenden Problemen ablenkende Floskeln.

Wenns denn wegen ausstehenden Punkten Realfakten gibt: Noch nie, wirklich noch nie in diesem Fussballzirkus war je von einem Präsidenten, einem Sportchef und sonstwie für Verpflichtungen zuständigen Personen dies zu vernehmen: «Wir haben uns in der Person XY beziehungsweise dessen Qualitäten massiv geirrt. Dies ist unser Versäumnis.» Würde heissen: Der «Hoffnungsträger» wäre von der Punktekrise zumindest halbwegs entlastet. Und in Sachen «für Versäumnisse Verantwortung übernehmen» steht schon ein Neuer parat. Das eröffnet völlig neue Perspektiven. Es sei denn, dass schlicht die Qualität der Spieler hinter den Erwartungen so im Rückstand ist, dass auch der neue Punktezampano keinen Hasen aus dem Hut zaubern kann.