Kommentar (20.09.2024)
Unnötig verpuffte Energien
von Bruno Füchslin, Medienberichterstatter FVRZ,
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Achtung: Eckball fürs gegnerische Team. Wie von der Tarantel gestochen, scheint dies ein Kommando «alle Mann (alle Frauen) zurück». Logisch. Man will ja einen möglichen Gegentreffer verhindern. Und da hilft – je nach Situation – jedes Bein und jeder Kopf. Ja eine Überzahl an gegnerischen Spielern verhindern. So sprinten gar die Stürmer in Richtung eigenem Strafraum, um das Schlimmstmögliche abzuwenden. Logisch.
Mitnichten logisch. Alles unnötig verpuffte Energien in einer Zeit, wo doch die Physis nach und nach zur tragenden Komponente des modernen Fussballs geworden ist. Die vermutete gegnerische Überzahl bestimmt nicht der Gegner, sondern das eigene taktische Verhalten. Zwei Offensivler bleiben vorn, mindestens ein Akteur positioniert sich als Anspielstation im Mittelfeld. Diese drei binden mindestens drei, wenn nicht gar vier Gegenspieler, der «Generalversammlung» im Strafraum fern zu bleiben; sie müssen einen möglichen Konter vorausschauend zu unterbinden versuchen.
Ein weiterer Vorteil: Die Reduzierung an Köpfen und Beinen – wer will eigentlich dieses unübersichtliche Ping-Pong im Strafraum? – lässt eine fokussierte Zuteilung geschehen. Gegentreffer geschehen – so schwarz/weiss betrachtet – vielfach wegen Konzentrationsmängeln und Unsicherheiten der Bewacher. Und so bleibt dieses Fazit: Tore verhindern hat nicht mit der grösstmöglichen Anzahl an sich im Strafraum tummelnden Spielern zu tun. Vielmehr provoziert gerade dieser so vielfach vorkommende «stehende Ball» ein Mitdenken des eigenen Verhaltens. Es gilt ja auch, bereits für einen eigenen, möglichst erfolgreichen Gegenangriff gewappnet zu sein.